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Rita Jans (1931–2017), Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, hat sich in ihrer pianistischen Laufbahn besonders der Neuen Musik verschrieben. Häufig hat sie die Werke, die sie mit großem Erfolg bei zahlreichen Klavierabenden aufführte, mit den Komponisten erarbeitet. Aus dieser Zusammenarbeit entstand der Wunsch, im oberschwäbischen Weingarten ein Festival für Neue Musik zu gründen. Unterstützt wurde sie dabei von ihren Freunden, den Musikpublizisten Heinz Klaus Metzger und Rainer Riehn, von ihrem Kollegen Gerold Kaiser und von Daniel Schreiner.


1986 wurde dies dann nach zweijähriger Vorbereitung realisiert. Nachdem die Konzeption der Weingartener Tage für Neue Musik, die für die folgenden Festivals Gültigkeit hatte, festgesetzt war, fanden die I. Weingartener Tage für Neue Musik  im Oktober statt. Bei diesen Musiktagen wurde diese Konzeption in Vorträgen (Metzger, Riehn) und Klavierabenden (Jans, Lopez-Vito) vorgestellt und die Voraussetzungen und Entwicklungslinien der Neuen Musik aufgezeigt.

Rita Jans

Schon die II. Musiktage (1987) waren spektakulär. Dank der freundschaftlichen Kontakte zu Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn gelang es, den vielleicht bedeutendsten, weil radikalsten und innovativsten Komponisten John Cage nach Weingarten zu holen. Im Anschluss an den großen Erfolg der I. Weingartener Musiktage 1986 wurde der Verein Gesellschaft für Neue Musik (GNM Ravensburg) gegründet, um die Durchführung des Festivals zu unterstützen. Doch schon bei den III. Musiktagen (1988), im zweiten Jahr der Zusammenarbeit, wurde diese von Rita Jans aufgekündigt, weil die zugesicherte Unterstützung durch die GNM nicht mehr gewährleistet war. Fortan war es der Förderkreis der Weingartener Tage für Neue Musik, der die Initiatorin unterstützte.


Rita Jans, die 2017 verstarb, war mit vielen großen Komponisten freundschaftlich verbunden; besonders bei Karlheinz Stockhausen war diese Affinität stark ausgeprägt. Aufgrund dieser Freundschaften konnten die bedeutendsten und bekanntesten KomponistInnen nach Weingarten eingeladen werden, was dem Weingartener Festival zu einem überregionalen Ansehen verhalf.

 

Chronologie 

1986 I. Weingartener Tage für Neue Musik

Einführung in die Konzeption der Musiktage
Klavierabend: Maria Lopez-Vito
Klavierabend: Rita Jans 
Vorträge, Seminar und Diskussion: Heinz-Klaus Metzger

 

1987 John Cage

1988 Helmut Lachenmann

1989 Klaviermusik des 20. Jahrhunderts
Vortrag, Interpretationsseminar, Aufführungen

1990 Dieter Schnebel

1991 Mathias Spahlinger

1992 Karlheinz Stockhausen​

1993 Festschrift: Karlheinz Stockhausen in WeingartenVortrag zu seinen frühen Klavierstücken anlässlich der
VI. Weingartener Tage für Neue Musik im Oktober 1992 
(Weingartener Hochschulschriften Nr.20)

1993 Klavierabend Rita Jans (Stockhausen, Nono)

1993 Nicolaus A. Huber

1994 Hans-Joachim Hespos

1995 Wolfgang Rihm

1996 Klaus Huber

1997 Mauricio Kagel

1998 Gerhard Stäbler

 

1999 Adriana Hölszky

2000 Karlheinz Stockhausen

2001 Violeta Dinescu

​​

2002 Walter Zimmermann

2003 Helmut Oehring

2004 György Kurtág

2005 Rebecca Saunders

2006 Georg Friedrich Haas

2007 Isabel Mundry

2008 Nikolaus Brass

2009 Uroš Rojko

2010 Sofia Gubaidulina

2011 Brice Pauset

2012 Helmut Lachenmann

2013 Mark Andre

2014 Carola Bauckholt

2015 Wolfgang Rihm

2019 Begegnungen. 30 Jahre Weingarten Tage für Neue Musik

Konzert | Ausstellung | Buch

Impressionen von den Weingartener Tagen für Neue Musik 1986 – 2015

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